PRESSE
Prix Italia für „Exzess – Eine Techno Oper“ von Noam Brusilovsky
Das Hörspiel „Exzess – Eine Techno Oper“ (rbb) von Autor Noam Brusilovsky und Komponist Tobias Purfürst ist mit dem diesjährigen Prix Italia in der Kategorie Musik ausgezeichnet worden. Die doku-fiktionale Techno-Oper thematisiert die Clubkultur und das Sterben im Exzess und zeichnet sich durch ihr innovatives Sounddesign aus. Der Preis wurde am Freitag in Turin übergeben.
SWR
5. Okt. 2024
Pride in Klagenfurt
„Es ist kein Zufall, dass eine Veranstaltung wie diese vor einem Theater beginnt, denn ein Theater ist ein Ort, an dem man neue Realitäten erprobt. Und wir wollen eine neue Zukunft erproben und unsere Vorstellungskraft stärken.“ Mit diesen Worten stimmte Regisseur Noam Brusilovsky am Samstagabend die Besucherinnen und Besucher auf die Pride 2024 in Klagenfurt ein. Nächstes Jahr inszeniert der Theatermacher das Stück „QUEERinthia“, in dem er unter anderem darauf hinweisen will, dass es „seit eh und je queere Menschen in Kärnten gibt, nur dass ihre Geschichten nie erzählt wurden“.
Sandra Müllauer / Kleine Zeitung
3. Aug. 2024
QUEERinthia – Ein Fest der Vielfalt
Noam Brusilovskys dokumentarische Inszenierung Nicht sehen wurde 2022 mit dem NESTROY-Preis ausgezeichnet. Mittelpunkt der künstlerischen Auseinandersetzung war das Kärntner Trauma rund um den Fall »Franz Wurst«. Für das Auftragswerk QUEERinthia (UA 10. April 2025) begibt sich der Autor und Regisseur gemeinsam mit der Dramaturgin Lotta Beckers erneut auf Spurensuche in Kärnten: Persönliche Geschichten erzählen von queerer Vergangenheit und Gegenwart und geben Ausblick auf eine Zukunft der Vielfalt.
Verena Schellander
14. Juni 2024
Mehr als eine Familiengeschichte: Claudia Golling aus Rottach-Egern tritt im Residenztheater auf
Im Werk „Mitläufer – ein Rechercheprojekt“ hat das Bayerische Staatsschauspiel die NS-Vergangenheit des Hauses darstellen lassen (wir berichteten im überregionalen Teil). Der israelisch-deutsche Regisseur Noam Brusilovsky hat es erarbeitet. Er legt die Mechanismen offen, die Diktatur und Unterdrückung möglich machen.
Sonja Still / Münchner Merkur
9. Dez. 2023
Mitläufer: Das Residenztheater im Nationalsozialismus
Porträt des Theatermachers Noam Brusilovsky, der die Geschichte des Hauses für ein Stück erforscht hat.
Sven Ricklefs / Bayern 2
12. Nov. 2023
Erst kommt das Ego, dann kommt die Moral
Brusilovsky ist ein differenzierter Abend gelungen, der nicht den Fehler begeht, Schwarz-Weiß zu malen und Dinge zu vereinfachen. Im Gegenteil arbeitet er Widersprüche in den Biographien heraus. So hat sich anscheinend selbst ein SS-Mann wie Walleck auch mal für jüdische Schauspieler:innen eingesetzt. Vor allem aber wird deutlich, dass es eben genau die vielen Grauschattierungen waren, die eine Bewegung wie den Nationalsozialismus erst so gefährlich und wirkungsvoll machte. Ohne all diese Mitläufer, deren Wegsehen und Schweigen all das Grauen erst möglich machte, hätte es keine Shoah gegeben.
Anne Fritsch / Die Deutsche Bühne
10. Nov. 2023
Residenztheater arbeitet eigene NS-Vergangenheit auf
Die Inszenierung "Mitläufer" von Noam Brusilovsky ist eine Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit des Residenztheaters. Mit diesem Rechercheprojekt geht eines der ältesten deutschen Theater einem dunklen Kapitel seiner Geschichte nach.
Sven Ricklefs / BR
10. Nov. 2023
Orgiastisches Organversagen
Noam Brusilovsky und Tobias Purfürst gelingt mit ihrer "Exzess" betitel- ten "Techno-Oper" wie nebenbei etwas Erstaunliches: Inspiriert von realen Fällen, in denen Menschen in Techno-Clubs zu Tode kamen, rehabilitieren sie indirekt das als hochgradig künstlich empfundene Opern-Pathos als ei- ne anthropologische Konstante des (kollektiven) Ausnahmezustands und stellen den ästhetischen Rausch in einen Zusammenhang mit dem körperli- chen Exzess in der heutigen Clubkultur. Bis beider dionysischer Urgrund aufschimmert.
Cosima Lutz / epd Medien
13. Okt. 2023
Hemmungslos
Noam Brusilovsky und Tobias Purfürst tanzen sich auf dem Dancefloor ihres Hörspiels "Exzess" mitten hinein in einen Rausch der Entgrenzung. (…) Der Club als Weihe- und Opferstätte. Brusilovsky und Purfürst beobachten und beschreiben das, aber verherrlichen nichts. Anders als ihre Hauptfigur behalten sie trotz der Dynamik und Rauschhaftigkeit ihrer Inszenierung inhaltlich einen klaren Kopf. Formal und ästhetisch indessen ist Exzess ein absichtsvoll wilder Mix.
Stefan Fischer / Süddeutsche Zeitung
22. Sept. 2023
הפקת חייו: סיפור ההגירה מעורר ההשראה של הבמאי נעם ברוסילובסקי
בגיל 23 הוא נחת בבית ספר לתיאטרון עם מסורת מזרח-גרמנית שבו היה הזר היחיד ולא הבין מה מדברים בכיתה. קצת יותר מעשור אחרי, הוא במאי רדיו ותיאטרון מוערך ועטור פרסים שעובד במוסדות תרבות מובילים. איך הוא תופס את התפקיד שלו (רמז: בלגן), איפה הוא כן מקפיד על נוהגי המקום, ומה יש לו לומר למי שנאבקים עם קשיי השפה וההגירה - האזינו לשיחה עם נעם ברוסילובסקי.
Tal Alon / Spitz
19. Mai 2023
HAUPTSACHE HÖRSPIEL
Wenn man ein Buch gelesen haben muss, dann ja wohl den Faust! Aber hat man? Und wieviel deutsches Kulturgut steckt wirklich in ihm? Fragen, mit denen sich Hanna Steger und Max von Malotki in Folge 4 von Hauptsache Hörspiel beschäftigen. Im Gespräch: Erfolgsregisseur Noam Brusilovsky über seine ganz besondere Beziehung zum Faust und sein Hörspiel, das er darüber geschrieben hat, „Faust (hab ich nie gelesen)“.
Hanna Steger und Max von Malotki / Deutschlandfunk
4. Feb. 2023
WORAN MAN EINEN DEUTSCHEN ERKENNEN KANN
Wenn die Diversity-Beauftragte ausflippt, weil der einzige Ausländer, der als Regisseur beschäftigt wird, die deutsche Staatsangehörigkeit erwerben will, dann sind wir in der autofiktionalen Welt des vielfach ausgezeichneten Hörspielmachers Noam Brusilovsky. Er hat sich auf die Suche nach dem gemacht, was den Deutschen im Innersten zusammenhält.
Jochen Meißner / Hörspielkritik
8. Dez. 2022
DEN DISKURS NICHT TOTSCHWEIGEN
Rückenwind bekommt sie (die britische Autorin Caryl Churchill) nun von zwei Stars der jungen israelischen Dramatik. Sivan Ben Yishai, die 2022 für ihr Stück "Wounds are Forever" den Mühlheimer Dramatiker:innenpreis gewann, und Noam Brusilovsky, ausgezeichnet mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden, plädieren unter dem Hashtag #StandingWithCarylChurchill für einen offenen Diskurs. "Urteilen Sie selbst," schreiben die Autor:innen im Netz. Mit anderen Künstlerinnen lesen sie aus dem knapp zehnminütigen Kurzdrama, das 2009 nach der militärischen Operation im Gazastreifen entstand. Es war nach dem Abendprogramm im Royal Theatre Court zu sehen, sorgte da schon für Kontroversen. Wie man mit Kindern über den Krieg spricht, beleuchtet Churchill in dem poetischen Text. "Damals kamen mehr als 300 Kinder ums Leben durch Bombardements der israelischen Armee ums Leben," schreiben Ben-Yishai und Brusilovsky. Die Autor:innen fühlen sich "einer achtsamen Lektüre" verpflichtet.
Elisabeth Maier / Theater der Zeit
1. Dez. 2022
WITZIGE GOETHESLÄSTERUNG
Mal ehrlich: Wer hat Goethes «Faust» gelesen? Dieser Frage geht Noam Brusilovsky in seinem Hörspiel nach. (...) Was folgt, ist eine Mixtur aus gespielten Dialogen und Originaltönen. So treten nebst Schauspielern wie Bibiana Beglau oder Walter Kreye Brusilovskys einstige Professorinnen in Berlin auf, der Wiki- pedia-Autor des «Faust»-Eintrags oder die Übersetzerin des «Faust» ins Hebräische. Zudem fragt er Passanten in Berlin, ob sie den Klassiker gelesen haben. Viele winken ab, die trefflichste Antwort liefert ein Mädchen, das seine Mutter kürzlich nach dem «Faust» gefragt hat und nun Bescheid weiss. Brusilovsky, mit 33 schon mehrfach preisgekrönter Hörspiel-Regisseur, montiert all diese Elemente zu einer rasanten Collage und flicht zudem die Inszenierungsgeschichte des Stücks ein.
Frank von Niederhäusern / Kutlturtipp (CH)
23. Nov. 2022
EINDRUCKSVOLLER FALL VON TRAUMABEARBEITUNG ODER: DAS KANN THEATER
Das Stadttheater Klagenfurt wurde für das Franz-Wurst-Stück "Nicht sehen" mit einem Nestroy gewürdigt. Lange Verdrängtes und Verschwiegenes ist dank der Produktion in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Marianne Fischer / Kleine Zeitung
15. Nov. 2022
ARON STIEHL: "DER NESTROY-PREIS IST EIN RIESIGES GESCHENK IN DIESER ZEIT"
Stadttheater-Intendant Aron Stiehl über den Nestroy für das Franz-Wurst-Stück "Nicht sehen", die Relevanz von Theater für eine Gesellschaft und das Publikum, das sogar schneller als erhofft zurückkehrt.
Marianne Fischer / Kleine Zeitung
14. Nov. 2022
ISRAELISCHE KÜNSTLER:INNEN VERTEIDIGEN CARYL CHURCHILL
Wegen Antisemitismusvorwürfen wurde der britischen Autorin Caryl Churchill der Europäische Dramatiker:innenpreis vor der Verleihung aberkannt. In der Debatte erhält Churchill nun Unterstützung von zwei israelischen Kolleg:innen.
Die Autorin Sivan Ben Yishai und der Theatermacher Noam Brusilovsky haben eine Videolesung des kritisierten Stücks Seven Jewish Children online gestellt. In einem begleitenden Text auf ihren Facebookseiten bezeichnen sie es als "anspruchsvolles und komplexes Werk", das nicht einfach als antisemitisch abgestempelt werden könne. "Als Theatermacher:innen sehen wir uns einer achtsamen Lektüre eines Textes verpflichtet, um ihn ernsthaft diskutieren zu können."
Weiter heißt es: "In den letzten Jahren erlebten wir immer wieder, wie Kolleg:innen und Menschenrechtsaktivist:innen in Deutschland aufgrund ihrer Positionierung gegen die israelische Besatzungspolitik als 'Antisemiten' bezeichnet und dementsprechend sanktioniert und diskreditiert wurden. Bevor die deutsche Öffentlichkeit, die Deutungshoheit über den Begriff 'Antismitismus' erobert und darüber bestimmt was alles 'antisemitisch wirken kann', möchten wir erneut die Frage stellen, ob der Hinweis auf die Lage im isolierten Gazastreifen und ob die Unterstützung von Menschenrechten in der Tat antisemitische Aktionen sind." Eine offene Gesellschaft müsse in der Lage sein, kontroverse politische Diskussionen, in denen gegensätzliche Positionen vorkommen, auszuhalten.
In einem Interview auf Deutschlandfunk Kultur präzisiert der in Deutschland lebende Theatermacher Noam Brusilovsky seine Aussage. Er habe in Seven Jewish Children "keine antisemitische Aussage gefunden", halte das Stück für "extrem sensibel" und "ausgewogen".
Nachtkritik
11. Nov. 2022
STADTTHEATER: "NICHT SEHEN" FÜR NESTROY NOMINIERT!
"Das Projekt von Noam Brusilovsky berührte die Zuschauer tief. Einige Besucher reisten eigens aus anderen Bundesländern an. Eine Wienerin forderte in einer der Diskussionen nach dem Stück: „So etwas muss man in allen Bundesländern zeigen, so etwas kann ja überall passieren, nicht nur in Kärnten, das muss hinaus!“ Und nun kommt das Stück mit dem harten, traurigen Thema des Missbrauchs von Kindern und des Wegsehens der Erwachsenen, die davon gewusst, aber jahrelang geschwiegen haben, insofern hinaus, als dass es für den großen Theaterpreis Nestroy nominiert ist - für einen Spezialpreis."
Christina Natascha Kogler / Krone Zeitung
5. Okt. 2022
NACHKLANG: «BROKEN GERMAN»
Der Schriftsteller Tomer Gardi und der Regisseur Noam Brusilovsky haben sich für Omanut auf der Bühne des Zürcher Neumarkttheaters getroffen, um dem Publikum ihr Hörspiel „Broken German“ zu präsentieren. Im Radio-Gespräch mit Felix Schneider diskutieren sie über das Hebräisch-Deutsch von Tomer Gardi, die Vielfalt der deutschen Sprachen und die Frage, ob es einen Autor ohne Autorität geben kann.
Felix Schneider / Omanut
19. Sept. 2022
"WIR SPIELEN ALLE EINE ROLLE"
Noam Brusilovsky ist der Gewinner des diesjährigen Hörspielpreises der Kriegsblinden. Als Regisseur des Stückes „Die Arbeit an der Rolle“ hat er die US-amerikanische Opernsängerin Lucia Lucas bei den Proben zu „Don Giovanni“ von Mozart begleitet. Lucas hat sich 2014 als Transgender-Frau geoutet und singt bis heute männliche Rollen. Über die Schwierigkeiten bei der Produktion des Hörspiels berichtet Brusilovsky im Interview.
Christoph Ledder / Sichtweisen
30. Juni 2022
INTERAKTIVE FORSCHUNGSREISE
Als Collage aus Texten, Live-Musik, lebendigen Bildern und choreographierten Bewegungen kreisen diese einerseits um die biblische Arche Noah, andererseits um das Theater als Reich der Fantasie; beide sind als gemeinsamer roter Faden abgeschlossene Orte, die nach eigenen Regeln funktionieren, nicht für jeden zugänglich sind und einen Gegenentwurf zur Realität darstellen. Dominiert zunächst das Gefühl, sich in ihren jeweiligen Mikrokosmos retten zu können und dort sicher zu sein, stellt sich immer mehr die Frage, ob und wie das angesichts drohender Katastrophen gelingen kann.
Antoinette Schmelter-Kaiser / crescendo
22. Juni 2022
ES GEHT UM LEBEN UND BOOT
Es ist schon schön zu sehen, was das Theater alles kann. Oder vielmehr die Bühne 2 im Volkstheater. Im schnellen Wechsel zum klaren, alles umarmenden Sound von Tobias Purfürst tanzen die Gerüste und Strahler vom Schnürboden auf die Bühne und wieder zurück, einzelne Bühnenelemente fahren in die Höhe. Später leuchtet ein entzückender Sternenhimmel an der Decke des ganzen Raumes. Eine wunderschön schaukelnde Halfpipe gibt es da, ein Auto, ein Baumstamm werden mühelos hineingeschoben. Das Publikum ist da mittendrin, darf sich im Raum frei bewegen. Es ist quasi eine gemeinsame Expedition, die man mit sechs Schauspielern unternimmt. "Arche Nova" heißt sie, erdacht und inszeniert von Noam Brusilovsky.
Yvonne Poppek / Süddeutsche Zeitung
19. Juni 2022
ARCHE NOVA IM VOLKSTHEATER: GOTTES LEERE VERSPRECHUNGEN
Es gibt in der Theatergeschichte sehr starke Verbindungen zwischen der Arche und dem Theater. Die ersten Techniker, die an Theatern arbeiteten, kamen vom Schiffbau. Auch die Arche kommt vom Theater des Mittelalters und den Mysterienspielen. Die Frage, die wir mit diesem Stück stellen, ist, ob das Theater der Raum sein kann, in den wir im Falle einer Katastrophe fliehen können. Finden wir dort Trost? Ist er ein Raum für alle? Was bedeutet es, in diesem Raum nicht mehr spielen zu können? Wie nachhaltig ist dieser Raum?
Mathias Hejny / Abendzeitung
18. Juni 2022
DIE PROVOZIERUNG EINER KATASTROPHE
Für uns war es wichtig, einen Reflexionsraum aufzubauen, in dem wir die letzte Reise der Menschheit und gleichzeitig eine Erinnerung an die alte Welt simulieren, die wir gerade hinterlassen. Uns war es sehr wichtig, die Frage zu stellen, ob ein Theaterraum allgemein und ganz spezifisch dieses neue Gebäude des Münchner Volkstheaters, das von außen schon danach aussieht, eine Arche werden kann. Können wir hier die Rettung finden?
Tobias Obermeier / Münchner Volkstheater
9. Juni 2022
DER 71. HÖRSPIELPREIS DER KRIEGSBLINDEN
In "Adolf Eichmann: Ein Hörprozess" (RBB/Deutschlandfunk) rekonstruieren Noam Brusilovsky und Ofer Waldman mithilfe von Berichten von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen das Israel der frühen 60er Jahre, in dem eine ganze Nation am Radiogerät den Prozess gegen Adolf Eichmann verfolgte. Der öffentlich-rechtliche Sender Kol Israel übertrug den Prozess damals nicht nur in Israel, sondern weltweit, so wurde er zum Medienereignis.
In dem Hörspiel ergibt sich aus Zeugenaussagen aus dem Prozess, Briefen, die Hörer damals an den Sender schrieben und Erinnerungen von Journalistinnen und Journalisten, die die Prozessberichterstattung organisierten, ein vielschichtiges Bild der israelischen Gesellschaft. So wird der Organisator der Ermordung der Juden im Nationalsozialismus, Adolf Eichmann, zur Randfigur, während der Selbstverständigungsprozess der israelischen Gesellschaft in den Mittelpunkt rückt. (...)
In "Die Arbeit an der Rolle" (SWR) von Noam Brusilovsky spricht die sogenannte Heldenbaritonistin Lucia Luca über ihre Opernrollen. Lucia Lucas wurde bis 2014 als Mann wahrgenommen, dann outete sie sich als Transgender-Frau. Sie singt aber weiterhin Männerrollen.
Anhand des Don Giovanni erklärt sie, wie sie sich auf diese Rollen vorbereitet, was Männlichkeit in der Oper und im Leben ausmacht. So ergibt sich ein interessanter Blick auf Männer und Frauenbilder. Brusilovsky und Lucas geben zusätzlich einen Einblick in die Rollenspiele des Online-Games "World of Warcraft", wo es auch um Identitätsbildung geht.
Der Regisseur Brusilovsky, der als erster Hörspielmacher mit zwei Produktionen für einen Hörspielpreis der Kriegsblinden nominiert war, fächert in diesem Hörspiel spielerisch das Thema Diversität auf. Die Stimme von Lucia Lucas wird hier nicht nur zum perfekten Transportmedium für die Arien, die sie singt, sondern auch für das wichtige Thema Ich-INerdung. Die Jury überzeugte dieser lässige, positive Zugang. Der 71. Hörspielpreis der Kriegsblinden ging daher an Noam Brusilovsky und Lucia Lucas für diese sehr persönliche und zugleich sehr künstlerische Produktion.
Diemut Roether / epd
2. Juni 2022
MISSBRAUCH IN KÄRNTEN: "WENNST NICHT SPÜRST, KOMMST ZUM WURST"
Der Missbrauchsskandal rund um den Kinderarzt Franz Wurst erschüttert Kärnten aufs Neue. Ein Theaterstück warf längst fällige Fragen auf. Der junge Regisseur Noam Brusilovsky hat mit dem Stück "Nicht sehen" und dem gemeinsam erarbeiteten Script ein kleines Wunder vollbracht.
Christa Zöchling / Profil
31. Mai 2022
71. HÖRSPIELPREIS DER KRIEGSBLINDEN
Mit dominanter Musik stellen Noam Brusilovskys und Lucia Lucas in ihrem mit dem diesjährigen Hörspielpreis ausgezeichneten Werk »Die Arbeit an der Rolle« (SWR) eine besondere Stimme vor. Der deutsch‐israelische Autor und Regisseur verbindet Passagen aus E.T.A. Hoffmanns Erzählung »Don Juan« und Opernauszüge vornehmlich aus Mozarts »Don Giovanni«, in denen Lucia Lucas, hier auch Brusilovskys Koautorin, die männliche Titelrolle singt. So umkreisen opulente Ton‐ und Text‐Montagen die Heldenbaritonistin, deren Rollentausch in Kunst und Leben bei stets identischer Stimmlage das Hörspiel bewegt.
Eva Maria Lenz / Das Magazin NRW Film und Medien
31. Mai 2022
„Die Arbeit an der Rolle“ gewinnt Hörspielpreis der Kriegsblinden
„Die Geschmeidigkeit, Lässigkeit und Durchlässigkeit der Sprechstimme von Lucia Lucas sind ein perfektes Transportmedium nicht nur für die Arien, die hier auch hörbar werden, sondern vor allem für die vielen Stationen ihrer Lebensgeschichte. So kommen sie uns nah. Beginnen zu leben, zu leuchten und zu atmen. Das Stück bietet seinen Zuhörer:innen mit freundlicher Geste an, einzutauchen in die verschachtelte innere Welt eines, teils aufgezwungenen, Rollenspiels“ – so die Jury über ihre Auswahl.
SWR
16. Mai 2022
"WENN DU NICHT BRAV BIST, KOMMST DU ZUM WURST"
„Noam Brusilovsky, Regisseur und Mastermind der Aufführung, versucht in der Stückentwicklung nachzuzeichnen, wie und warum jemand wie Wurst so lange und so ungehindert wüten konnte. (…) Die beiden Schauspieler Petra Morzé und Axel Sichrovsky leisten dabei Großartiges, sie bringen im nüchternen Protokoll-Stil die Schicksale der missbrauchten Kinder zur Sprache - wie diese vergeblich versuchten, sich Wurst und seinen üblen Machenschaften zu widersetzen, geht einem ans Herz. (…) Im Vordergrund steht der Inhalt, der einen von der ersten Minute an packt und nicht mehr loslässt.“
Petra Paterno / Wiener Zeitung
27. Apr. 2022
"NICHT SEHEN" ÜBER DR. WURST: KINDESMISSBRAUCH IN DER HEILANSTALT
Noam Brusilovsky, 1989 in Israel geborener Schöpfer von Bühnenproduktionen und Hörspielen, gilt als Experte für den theatralischen Umgang mit unmenschlichen Verbrechen. Für Adolf Eichmann: Ein Hörprozess erhielt er im Vorjahr den Deutschen Hörspielpreis der ARD. Jetzt hat ihm das Stadttheater Klagenfurt die künstlerische Aufarbeitung des schockierendsten Falles von Kindesmissbrauch in Kärnten anvertraut, des Falles Primarius Dr. Franz Wurst: Nicht sehen.
Michael Cerha / Der Standard
20. Apr. 2022
DAS BRECHEN VON KINDERSEELEN : NICHT SEHEN IN KLAGENFURT
Mit diesem Stück Dokumentartheater, angesiedelt zwischen Peter Weiss, Rolf Hochhuth und Rimini-Protokoll, hat das Stadttheater viel gewagt – und gewonnen. Mit minutenlangen Standing Ovations schüttelte das begeisterte Premierenpublikum schließlich seine Beklemmung ab
Karin Waldner-Petutschnig / APA
7. Apr. 2022
THEATERSTÜCK ÜBER FALL FRANZ WURST
Im Mittelpunkt des Stücks steht ein bekannter Klagenfurter Kinderarzt, dem das Wohl seiner Patienten am Herzen liegen sollte, verging sich an ihnen. In einem unvorstellbaren ausmaß. Das Theaterprojekt von Noam Brusilovsky ist keine Anklage und auch kein Nacherzählen der Ereignisse. Er verwebt Erinnerungen von Betroffenen mit Protokollen und mit der Gesellschaft, die dem Primar glaubte, obwohl es Kinder gab, die von Franz Wurst und seinem Dunstkreis berichteten, aber nicht gehört und nicht gesehen wurden. Erst als Wursts Frau ermordet und der Arzt als Anstifter überführt und verurteilt wurde kam das ganze Horrorszenario an die Öffentlichkeit.
ORF
7. Apr. 2022
FALL FRANZ WURST "NICHT SEHEN": GELUNGENE OPERATION AM OFFENEN KÄRNTNER HERZEN
Wer schützt die, die sich selbst nicht schützen können? Nur jene, die auch tatsächlich hinschauen. Eine Mahnung, die eindringlicher nicht sein könnte. Und eine Mahnung, die vom berührten und betroffenen Publikum mit Standing Ovations gefeiert wurde.
Marianne Fischer / Kleine Zeitung
6. Apr. 2022
"MAN WOLLTE NICHT WAHRHABEN, DASS DA EINE GESELLSCHAFT VERSAGT HAT"
"Wir wollen den Opfern und dem, was in der Gesellschaft passiert ist, Platz geben. Die Menschen sollen nicht mit Schuldzuweisungen nach Hause gehen, sondern sich fragen: Wie hätte ich mich verhalten? Die Kinder wurden grün und blau geschlagen. Es muss jeder gesehen haben, aber wenn man Menschen blind vertraut, passiert so etwas." Aron Stiehl, Intendant des Stadttheaters Klagenfurt
Wolfgang Fercher / Kleine Zeitung
2. Apr. 2022
THEATERSTÜCK ZUM FALL FRANZ WURST: "DEN APPLAUS VERDIENEN DIE OPFER"
"Die Kinder, die Opfer beschreiben ihre Einlieferung in das Heim in Görtschach zum Teil so: Sie wurden einfach in ein Auto gepackt und entführt. Ein Kind hat erzählt: Er hat in der Schule gestohlen. Eine Woche später wurde er in die Heilpädagogische Abteilung eingeliefert. War das also ein Ort, an dem man Kinder heilt oder ein Ort, der eine gesellschaftliche Ordnung schafft? Ein Ort, wie Michel Foucault sagt, wo man Menschen einsperrt, damit die Gesellschaft sich in ihrer Normalität behaupten kann. Wurst ist eine grauenhafte Figur in dieser Geschichte, aber die politische Entscheidung, eine Gesellschaft so zu strukturieren, dass ein Dr. Wurst solche Macht bekommt, das ist die Politik, die es damals gab. Natürlich haben die Kinder sexualisierte Gewalt erlitten, aber auch ohne diese Gewalt ist die Geschichte dieser Institution ganz grauenhaft. Die politische Entscheidung, eine Gesellschaft so zu strukturieren, dass ein Dr. Wurst solche Macht bekommt, das ist die Politik, die es damals gab."
Manuela Kaiser und Marianne Fischer / Kleine Zeitung
12. März 2022
REGISSEUR BRUSILOVSKY ÜBER "ADOLF EICHMANN: EIN HÖRPROZESS"
Der deutsch-israelische Theater- und Hörspielmacher Noam Brusilovsky und der Autor Ofer Waldmann haben aus den Rundfunkübertragungen des Eichmann-Prozesses das Hörspiel "Adolf Eichmann: Ein Hörprozess" gemacht.
Jürgen Deppe / NDR
31. Jan. 2022
ARD-HÖRSPIELTAGE IN KARLSRUHE: „KLEINES STÜCK“ MACHTE DEN GROßEN EINDRUCK
Er habe eigentlich nur ein „kleines Stück“ schreiben wollen, sagte Noam Brusilovsky mit hörbarer Rührung in der Stimme. Denn zu dem Thema, dem er sich gewidmet hat, gebe es schon „so viele gute Hörspiele“.
Doch ihm ist gemeinsam mit seinem Co-Autor Ofer Waldman ein Werk gelungen, über das die Jury der ARD-Hörspieltage gar nicht aufhören konnte zu reden, wie die Juryvorsitzende Maryam Zaree bei der „Nacht der Gewinner:innen“ erklärte.
Andreas Jüttner / Badische Neueste Nachrichten
13. Nov. 2021
MUSIKALISCHE PRODUKTION: „DIE ARBEIT AN DER ROLLE“ IST HÖRSPIEL DES MONATS AUGUST
Die Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste hat das Stück „Die Arbeit an der Rolle“ zum Hörspiel des Monats August gewählt. Es handelt sich dabei um ein musikalisches Hörspiel von Noam Brusilovsky, der auch die Regie führte, und der Opernsängerin Lucia Lucas. Das
Medienkorrespondenz
8. Sept. 2021
DIE ARBEIT AN DER ROLLE
"Es ist ein Porträt von Lucia und handelt von ihrer Arbeit an verschiedenen Rollen, die sie sowohl im Alltag als auch auf der Bühne verkörpert. Es geht um Rollen, die einem zugeschrieben werden und Rollen, die man sich selber aussucht und gestaltet. Ich bin davon überzeugt, dass unsere Art, männliche und weibliche Rollen im Alltag zu verkörpern, völlig konstruiert ist. Wir lernen in der Kindheit, wie man Geschlechterrollen spielt und erfüllt. Das heißt aber nicht, dass wir nicht die Freiheit haben, uns selbst anders darzustellen."
Andrea Oetzmann / SWR2
23. Juni 2021
EPOCHALES MEDIENEREIGNIS
Tiefensondierungen zu Israels Vorgeschichte und Selbstverständnis waren vielleicht die wichtigste Errungenschaft dieses Prozesses. Lässig werden sie im Hörspiel jetzt ergänzt durch eine weitere Montage-Ebene, die verschiedene Publikumsreaktionen auf die damaligen Radiosendungen einbezieht und damit nebenbei das Panorama einer vielgestaltigen israelischen Gesellschaft aus verschiedenen Nationen, ländlichen und städtischen Berufsgruppen sowie unterschiedlichen Generationen skizziert. Die beiden Autoren, Waldman 1979 und Brusilovsky 1989 geboren, stammen schon aus der Enkeloder Urenkelgeneration der Holocaustopfer. Mit Abstand und zugleich mit Sympathie montieren sie so souverän wie eindringlich ihr spannungsreiches Material.
epd / Eva-Maria Lenz
22. Apr. 2021
MEHR PASSAGEN AUF HEBRÄISCH
Verfolgt man Adolf Eichmann: Ein Hörprozess und begreift die Relevanz der Radioübertragung, durch die die komplette Bevölkerung Israels zu Prozessbeobachtern werden konnte, möchte man sich gar nicht vorstellen, was es bedeutet hätte, wäre Eichmann nicht gefasst worden. Die Befriedigung darüber, einen Täter richten zu können, ist dabei nur ein Teilaspekt.
Stefan Fischer / Süddeutsche Zeitung
7. Apr. 2021
AUFSCHREI EINER GEQUÄLTEN EXSISTENZ
Ein wilder Text. Ein wüstes Hörspiel. Passioniert, provokant und pornografisch. Mutig, weil der Regisseur Noam Brusilovsky sich nicht scheut anzuecken und zu verstören. Weil er in Kauf nimmt, abstoßend zu wirken. (...) Dieses Dazwischen als Lebensart, diese Existenz ohne feste Identität muss man aushalten können. Noam Brusilovsky geht diesen schmerzhaften, radikalen Weg in Testo Junkie mit. Schonungslos den Figuren und dem Publikum gegenüber.
Stefan Fischer / Süddeutsche Zeitung
24. März 2021
GEHÖRLOSEN-HÖRSPIEL: WELTEN, DIE SICH BERÜHREN
Wie Brusilovskys Solo »Orchiektomie rechts« ist auch dieser Abend ein Zeig-mir-deine-Wunde-Ding mit Humor, in dem Verletzungen ohne jede Wehleidigkeit auf den Tisch kommen. Wenn sich Steffen und Steve über die ganze Bühnenbreite hinweg antanzen, spürt man die Luft zwischen ihnen und ihren Welten knistern. Apropos Welt: Der Abend erzählt auch von den Raumsonden Voyager 1 und 2, die die NASA 1977 ins All schickte – mit Menschheitszeugnissen wie Liedern, Alltagsgeräuschen und Grüßen an multilinguale Aliens in 55 Sprachen, abgespeichert auf Platten, die 500 Millionen Jahre überdauern sollten. Nur dass sich Schall, wie man inzwischen weiß, im Vakuum nicht ausbreiten kann. Diesen Gimmick spart sich Brusilovsky bis zum Ende auf. Er rückt das Selbstverständnis der Hörenden als Regelfall ganz ordentlich zurecht.
Sabine Leucht / Münchner Feuilleton
7. Okt. 2020
SCHALLWELLEN ÜBERWINDEN
Im Fall des "Gehörlosen-Hörspiels" aber wird sich definitiv grundlos entschuldigt, denn das Stück ist reflektiert gebaut, lustig und rührend. Die Frage, ob das jetzt ein geglücktes Hörspiel für / mit/ über Gehörlose ist, stellt sich gar nicht mehr, es ist einfach ein guter Theaterabend.“
Christiane Lutz / Süddeutsche Zeitung
7. Sept. 2020
LICHT STATT LAUTE
"Man hinterfragt die Machtverhältnisse im Raum. Die Regieposition ist eine Machtposition. Es wird mir in meiner Arbeit ohnehin immer bewusster, was es heißt, im Raum Macht zu besitzen. Ich kämpfe gerade auch sehr mit der Position des männlichen, weißen, hörenden Regisseurs. In diesem Zusammenhang frage ich mich: Wie kann man diese Macht aufgeben und eine andere Art von Regie entwickeln? Was passiert, wenn ein hörender Regisseur eine Geschichte über Gehörlosigkeit erzählt? Wie kann man verhindern, dass der Gehörlose auf der Bühne exotisiert wird? Nach dem Motto: „Wir haben jetzt einen echten Gehörlosen auf der Bühne. Wir sind so inklusiv." Es war ein Riesenthema in den Proben, genau das zu überwinden und uns zu fragen: Was können wir von Steve lernen? Aber eben nicht in Form eines Experiments."
Katrin Hildebrand / Münchner Merkur
3. Sept. 2020
ICH SEHE, WAS DU NICHT HÖRST
Die Idee der Inszenierung ist, genau den Versuch zu zeigen, das Unmögliche möglich zu machen. Das Hörspiel für Gehörlose soll während der Vorstellung entstehen. Ausgangspunkt des Abends ist auch auf der Bühne die Begegnung zwischen Brusilovsky und Stymest.
Christiane Lutz, Süddeutsche Zeitung
1. Sept. 2020
DAGESH IM GESPRÄCH MIT NOAM BRUSILOVSKY
Im Gespräch mit Noam Brusilovsky, Theater- und Hörspielregisseur, und ELES-Alumnus erzählt er, was er mit seiner Kunst bewirken will, wie er damit umgeht ein jüdischer Künstler aus Israel in Deutschland zu sein und davon, wie sich all das ständig verändert. Es geht um Erfahrungen mit dem Label „jüdisch“, um „Streicheltiere“ und um jüdisch-muslimische Allianzen.
Julia Y. Alfandari / Dagesh
6. Aug. 2020
DAS GEHÖRLOSEN-HÖRSPIEL
Das "Gehörlosen-Hörspiel" am Münchner Volkstheater ist eine Annäherung an das Unmögliche, ein Experiment, das von einer Begegnung erzählt. In der Hauptrolle ist Steve Stymest der einzige Gehörlose unter ansonsten Hörenden im Team.
Stephanie Wolf / Sehen statt Hören, BR
17. Apr. 2020
DAS SCHWEIGEN DES DICHTERS IM LANDE ZIZIMAMA
„Es geht um die Rolle der Kunst in einer Gesellschaft, in der die Freiheit immer weiter beschnitten wird. (...) Der Künstler wird vom Staat gehegt und gepflegt, daher gibt es auch eine Erwartungshaltung: Er muss genau abliefern, was der national gesinnten Gesellschaft in die Propaganda passt. Hier wird auf humorvolle Weise eine Geschichte über Totalitarismus erzählt."
Katrin Pokahr / Magazin des WDR
31. Okt. 2019
DESDE BERLÍN: NOAM Y LA SERIE RADIAL "WE LOVE ISRAEL"
Noam Brusilovsky es un artista israelí creador muy motivado y con interesantes ideas teatrales y de radio, las cuales pone en práctica y se convierten en éxitos internacionales. Lo entrevistamos y nos cuenta que es hijo de padres argentinos, nació en 1989 en Haifa, creció en Ra'anana y estudió en la prestigiosa Escuela Superior de Artes Thelma Yellin. En 2012, se mudó a Berlín para estudiar teatro en la Escuela Superior “Ernst Busch”. Desde su graduación ha estado trabajando en la radio pública alemana. Escribe y dirige obras de teatro radiales (Radio-Teatro). Además, escribió y dirigió en varios teatros en Alemania y Suiza. Sus espectáculos han sido invitados a varios festivales en toda Alemania. (Aurora)
Aurora
3. Okt. 2019
SO GEKONNT WIE SELTEN
Am Ende des 52-Minütigen Hörspiel weiß man zwar nicht unbedingt, worum es in Tolstois Novelle überhaupt geht, außer ums Sterben der Hauptfigur; aber man weiß, wie viel die eigene Beerdigung in Bern kosten würde, und hat einige schöne Songs von Lou Reed und Leonard Cohen mal wieder gehört. Und man hat ein Hörspiel beigewohnt, dass gekonnt mit der Brechung von Realität und Fiktion arbeitet, so gekonnt wie selten.
Rafik Will / Medienkorrespondenz
15. Aug. 2019
FLUCHT AUS DER REALITÄT
Der Autor und Regisseur Noam Brusilovsky ist aktuell der umtriebigste Reiseleiter des Hörspiels, er begleitet seine Protagonisten auf Abenteuer in fremde Welten - in We love Israel Deutsche in seine Heimat, in Broken German, wofür er 2017 den Deutschen Hörspielpreis bekommen hat, einen Israeli nach Berlin. Stets geht es um die Wahrnehmung der eigenen Identität, das gilt nun auch für Der Tod des Iwan Iljitsch - Sterben in Bern. Eine Novelle von Tolstoi, auf der Bühne inszeniert von einem fiktiven Regisseur, der sein eigenes Todkranksein thematisiert - sich in dem, was die Schauspieler imaginieren, aber nicht wiederentdeckt. Brusilovsky selbst spiegelt sich in dieser Figur.
Stefan Fischer / Süddeutsche Zeitung
11. Juli 2019
NÄHRBODEN FÜR TALENTE
Aufsehen erregte – neben einer Reihe anderer Hörspiele etwa von Birgit und Anatol Kempker, von Ulrike Janssen und Marc Matter, von Stefan Weber sowie einer Adaption von Ernst Toller – eine Produktion des Deutschlandfunks (zusammen mit dem SWR): „Der Tod des Iwan Iljitsch – Sterben in Bern“ von Noam Brusilovsky, dem 1989 in Israel geborenen, seit 2012 in Berlin lebenden Theater- und Hörspielregisseur. Das Stück basiert auf einer gleichnamigen Novelle von Leo Tolstoi. Zusammenarbeit und Realisierung beschrieb in Abwesenheit des erkrankten Autors die Dramaturgin und Deutschlandfunk-Redakteurin Sabine Küchler kenntnisreich und engagiert. Brusilovsky hatte für das von ihm nach dem gleichnamigen Roman von Tomer Gardi inszenierte Stück „Broken German“ (SWR) im Jahr 2017 den Deutschen Hörspielpreis der ARD erhalten (vgl. MK-Meldung). Sabine Küchler konnte sich für den Autor, ihre intensive dramaturgische Arbeit und ihren Sender über die große Anerkennung des Hainburger Plenums für das neue Brusilovsky-Stück freuen.
Angela di Ciriaco-Sussdorff / Medien Korrespondenz
4. Juli 2019
CES ISRAÉLIANS QUI ONT CHOISI BERLIN
Le 9 avril 2019, se tiendront des élections en Israël, l’occasion de découvrir l’un des phénomènes migratoires les plus surprenants de ces dernières années : l’apparition d’une communauté israélienne à Berlin, en Allemagne.
Nicolas Falez / Radio France International
2. Apr. 2019
EUROPA AN DER ELBE
Dort zeigte Noam Brusilovsky eine Performance, deren Rechercheobjekt und Stimme allein er selber ist. «Orchiektomie rechts», die Entfernung des rechten Hodens, hat Brusilovsky selbst erlebt, mit 26, und zum Thema seiner Diplom-Inszenierung an der Ernst-Busch-Schule gemacht. Seine Lecture-Performance mit Geburtstagskuchen, die sich vom Theaterkanon der Ernst Busch in radikaler Subjektivität meilenweit entfernt, irrlichtert zwischen Erinnerungen an die Kindheit in Israel, dem wackeligen Video vom Kindergeburtstag, an dem alle unablässig lebenslange Gesundheit wünschen, zum ersten schwulen Sex mit 17, von der sachlichen Krankheitsbeschreibung zur wilden Fantasie vom Gruppensex mit sämtlichen Zuschauern in der Strahlenkabine – und findet doch zurück zum Kanon, zum «Ödipus», mit dem sich Fragen stellen lassen: Ab wann wird man zur tragischen Figur? Und wie entkommt man den Festlegungen, als Kranker, als Schwuler? Indem man sie ausspricht, im Schutzraum der Bühne, wo der eigene Körper zur Kunstfigur wird, das eigene Leiden zur Geschichte und das Opfer zum Autor: ein Sieger, der sich tanzend den Raum und das Leben zurückerobert.
Barbara Burckhardt / Theater heute
1. Jan. 2019
DER MYTHOS HÄLT DEN SCHLÄGEN STAND
...Der Aufführung "Orchiektomie rechts" gelingt genau das: Obwohl der Regisseur Noam Brusilovsky hier in sehr drastischen Bildern und Texten von seiner Hodenkrebserkrankung erzählt, ist dabei ein ehrliches, sehr humorvolles Stück über Homosexualität und Tabus, Chemotherapie, Tod und Sex entstanden."
Anna Vollmer / Frankfurter Allgemeine Zeitung
21. Nov. 2018
BEGEGNUNG MIT DEM UNVORSTELLBAREN
Dank dem Ernst, dem Engagement und dem Improvisationstalent der drei Darsteller Florentine Krafft, Nico Delpy und Gabriel Schneider findet an dem Abend, der das Premierenpublikum zu lang anhaltendem Beifall hinriss, in den nüchternen früheren Fabrikhallen tatsächlich so etwas wie eine Begegnung mit dem Unvorstellbaren statt.
Charles Linsmayer / Der Bund
1. Nov. 2018
IN DEN TOD MIT TOLSTOI
Hier hätte «Der Tod des Iwan Iljitsch» (Regie: Noam Brusilovski; Dramaturgie: Michael Gmaj) ohne weiteres in die Bedeutungslosigkeit blosser Selbstreflektion abdriften können, was im zeitgenössischen Theater bis vor kurzem sehr in Mode war. Doch diese Versuchsanordnung geht viel weiter: Immer wieder werden Stimmen von Experten eingespielt, es spricht der Psychoonkologe vom Inselspital Bern, die Fachärztin für Radiologie, ebenfalls von der Insel. Ein Bestatter, eine Pfarrerin, eine Pflegeexpertin. Was kostet eine Bestattung? Wie gehen wir mit dem Bescheid um, nicht mehr lange zu leben? Was kommt nach dem Tod? Wie kommt man mit seinem Leben ins Reinen, bevor es zu Ende ist?
Michael Feller / Berner Zeitung
1. Nov. 2018
ZWISCHENTÖNE
Er arbeitet sowohl fürs Radio als auch fürs Theater. Zur Zeit inszeniert er am Konzerttheater Bern einen Stoff nach Tolstoi: „Der Tod des Iwan Iljitsch“. Sein jüngstes Hörspiel „We love Israel“, das er gemeinsam mit Ofer Waldman schrieb, wurde von der Akademie der Darstellenden Künste als Hörspiel des Monats Mai preisgekrönt.
Michael Langer / Deutschlandfunk
29. Sept. 2018
INNOVATIV IN KUNST VERWANDELT
Sehr gut managen es die beiden Autoren, sich auf humorvolle Weise mit dem Problem auseinanderzusetzen, dass Israel wie wohl kein anderes Land der Welt als Projektionsfläche für Sehnsüchte und Ängste genutzt wird – gerade auch in Deutschland.
Rafik Will / Medienkorrespondenz
14. Juni 2018
BEZIEHUNGSSTATUS UNBEKANNT
We love Israel ist eine spielerische und produktive Auseinandersetzung mit dieser Gemengelage, die Gliederung in sieben Episoden ist klug. Es gibt nicht einen großen Argumentationsbogen, sondern viele, auch widersprüchliche Teilaspekte und persönliche Motive. Brusilovsky und Waldman schlagen ein hohes Erzähltempo an, kommen immer umstandslos zur Sache. Ihnen gelingt, in der offenen Form stringent zu erzählen.
Stefan Fischer / Süddeutsche Zeitung
15. Mai 2018
ALLEN DEUTSCHEN FÄLLT WAS ZU ISRAEL EIN
Die Hörpsielserie "We love Israel" hält den Deutschen den Spiegel vor. Sie zeichnet und karikiert die Deutschen aus der Sicht von Israelis. Das ist mal bitterböse und oft zum Lachen komisch. Auf jeden Fall scheuen sich die beiden Autoren nicht, den Finger auf wunde Stellen zu legen.
Carsten Dippel / Deutschlandfunk Kultur
10. Mai 2018
KEIN TOTSCHWEIGEN VON TABUS
In einer siebentägigen Reise, die sie im Hörspiel dokumentieren, treffen sie auf deutsche Touristen, die aus historischer Verpflichtung oder einfach zum Feiern in der Metropole Tel Aviv reisen. Auf herrisches Flughafen-Security-Personal und auf Schweizer Schwule, die nach Israel reisen, weil die Jungs dort bessere Bodies haben als die in der Heimat.
Die Oberbadische
7. Mai 2018
WER LIEBT ISRAEL UND MIT WELCHEM ANSPRUCH
We love Israel" ist keine reine Dokumentation. Authentische Interviews wechseln sich mit fiktiven Beiträgen ab. Entstanden sind sie auf einer Reise durch Israel. Dort hat das Duo versucht, die Liebe der Deutschen zu Israel aufzuspüren.
Daniela Gschweng / Badische Zeitung
7. Mai 2018
IM WOHNZIMMER DER SEELE
In „Orchiektomie rechts“ führt der gebürtige Israeli die Krankheitsgeschichte seines Hodenkrebses mit der griechischen Tragödie zusammen. Mit Charme und Kindergeburtstagsvideos schafft er eine fast familiäre Erzählsituation, in der er dem Publikum sehr sachlich Röntgenaufnahmen seines Tumors zeigt, um ihm urplötzlich seine sexuellen Fantasien um die Ohren zu hauen. Der Abend ist so hemmungslos exhibitionistisch wie klug gebaut und entlässt einen mit Fotos imposanter Schwänze und neuen Fragen nach der Autorenschaft über das eigene Leben. Und das mit den Fragen ist doch immerhin gut.
TAZ
22. Apr. 2018
WITZIG, NEU, POLITISCH
Noam Brusilovsky trägt eine Blumenkrone, er feiert Geburtstag und verteilt Flummis an die Zuschauer. Auf einem großen Bildschirm im Hintergrund ist ein kleiner Junge zu sehen, der tanzt, lacht, und feiert. Das ist Noam vor einigen Jahren, ein unbeschwertes Kind aus Israel. Über 20 Jahre später studiert Noam Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, er steht kurz vor seinem Abschluss und erhält die Diagnose Hodenkrebs.
21. Apr. 2018
RADIKAL TEXT
Am Ende ist alles Ekstase, ein wolllüstiger Hymnus auf den Phallus, ein stroboskopischer Sprechrausch, der einem ob seiner Wuchtig- keit den Atmen raubt. Das hier ist ein letztes, orgiastisches Aufbegehren von einem, dem die eigene Endlichkeit mit aller Brutalität ge- genwärtig wurde. Er hat sich von dieser Gewissheit befreit. Das Ende der Tragödie steht unmittelbar bevor: Tod mit 26, Hodenkrebs.
Eine Kritik von Anna Landefeld
19. Apr. 2018
DER BLICK INS ICH
Der israelische Regisseur Noam Brusilovsky hatte das Gefühl, gar keine Wahl zu haben, als selbst auf die Bühne zu treten. Als die Diagnose Hodenkrebs bekam, konnte er sich nicht vorstellen, jemals wieder an etwas anderes denken zu können. Zwar hatte er sich in seinem Studium an der Ernst Busch Hochschule oft schon mit seinem Jüdischsein beschäftigt, also auch etwas Persönlichem, "aber das sehen die Leute gern. Jüdischsein wird in Deutschland oft zelebriert, es ist exotisch. Auf Krebs hat niemand Lust." Nach der erfolgreichen Therapie entstand "Orchiektomie rechts", übersetzt: die Entfernung des rechten Hodens. Heraus kam, so beschreibt Brusilovsky es, ein leicht pornografischer Abend über Männlichkeit, bei dem er allein auf der Bühne steht. Zu unnatürlich hätte es sich angefühlt, sein Intimstes von einem anderen erzählen zu lassen.
Christiane Lutz / Süddeutsche Zeitung
11. Apr. 2018
RADIKAL JUNG - DIE NEUE GENERATION AN THEATERMACHERN
Das Volkstheater veranstaltet nun schon zum 14. Mal das Festival „Radikal jung“ – damit soll die neue Generation der Theatermacher gefördert werden. Das Publikum erwarten bei den insgesamt 13 Theaterstücken in diesem Jahr einerseits Klassiker, die komplett neu inszeniert wurden. Andererseits können die Besucher sich auch auf neue Stücke von jungen Regisseuren freuen.
Angelica Suri
27. Feb. 2018
Jüdische Künstler über Abgrenzung und Identität
Der Hörspiel- und Theaterregisseur Noam Brusilkovsky, der mit „Broken German“ gerade den deutschen Hörspielpreis der ARD gewonnen hat, erzählt, wie er in einem Umkleideraum nach dem Yoga von einem Fremden angesprochen und von ihm für seine Herkunft gefeiert wird. Er nennt das eine „aggressive Liebe“, die ihm hier in Berlin entgegenschlage. Das Jüdischsein spiele manchmal eine Rolle für seine Arbeit, manchmal aber auch nicht. Hin und wieder müsse er auch sagen, „jetzt spiele ich für euch nicht mehr den Juden, ich habe auch andere Facetten“, sagt er.
Melanie Berger / Tagesspiegel
15. Nov. 2017
KOFFER UND SKINS
Der israelisch-deutsche Theater- und Hörspielregisseur Noam Brusilovsky hat am Samstagabend in Karlsruhe den Deutschen Hörspielpreis der ARD erhalten. In seinem Stück Broken German geht es um einen Mann aus Israel, der in gebrochenem Deutsch von seiner Reise nach Berlin mit fremden Koffern, von Erinnerungen an das von den Nationalsozialisten besetzte Rumänien, von pöbelnden Skins und vielem mehr berichtet, wie der Südwestrundfunk (SWR) am Sonntag mitteilte.
Jüdische Allgemeine
13. Nov. 2017
Überrascht, was hier passiert
"Ich finde es extrem schön, dass sich so viele Leute für dieses Medium interessieren. Persönlich muß ich zugeben: Ich bin in Israel aufgewachsen, dort gibt es kein Hörspiel und bis vor zwei Jahren wusste ich nicht, was ein Hörspiel überhaupt ist. Deswegen bin ich jetzt auch sehr sehr überrascht von all dem, was hier gerade passiert!"
Marie Dominique Wetzel / SWR
11. Nov. 2017
Deutscher Hörspielpreis der ARD geht an Broken German
Die Jury war begeistert von dieser Virtuosität, von dem Tempo, das da drin ist – das ist wirklich eine rasante Achterbahnfahrt und man wird so reingezogen in diese Suche, in diese Reise."
Marie-Dominique Wetzel im Gespräch mit Britta Bürger
10. Nov. 2017
תסכית מאת נעם ברוסילובסקי: כיצד לזהות יהודי
שישה שחקנים יהודים בחיפוש אחר הגוף היהודי. הם מחפשים את הגוף של עצמם ואת הגוף של קרובי המשפחה שלהם, ניצולי השואה. הגוף אותו הם מחפשים הפך לבלתי נראה בגרמניה אחרי השואה. בקולאז׳ של טקסטים היסטוריים וסיפורים ביוגרפיים קם הגוף היהודי, רוח הרפאים של החברה הגרמנית, לתחייה.
Spitz
14. Aug. 2016
KÖRBER STUDIO JUNGE REGIE 2015: WORAN MAN EINEN JUDEN ERKENNEN KANN
Noam Brusilovsky , Berlin, zu »Woran man einen Juden erkennen kann. Eine Untersuchung«. Studierende der Theaterakademie Hamburg interviewen die Regisseure, die vom 10.-14. Juni 2015 am »Körber Studio Junge Regie« teilnehmen. Das Festival, das im Thalia in der Gaußstraße stattfindet, gilt als »das renommierteste seiner Art« (Süddeutsche Zeitung). Das »Körber Studio Junge Regie« lädt den Regienachwuchs aus den Hochschulen nach Hamburg ein. Zu sehen sind dreizehn Arbeiten, die von den Instituten als herausragende Inszenierungen für das Festival nominiert wurden. Neben den zwölf Hochschulen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz nimmt 2015 auch die Norwegische Theaterakademie Fredrikstad am Wettbewerb teil. Das Festival ist ein Gemeinschaftsprojekt des Thalia Theaters, der Körber-Stiftung und der Theaterakademie Hamburg unter der Schirmherrschaft des Deutschen Bühnenvereins.
10. Juni 2015
AUF IMMER VERBUNDEN (DEUTSCHE WELLE)
Auf immer verbunden - Israelis in Deutschland, Deutsche in Israel.
Vier Beispiele einer neuen Generation von Israelis und Deutschen, die beweisen, dass auch nach den dunkelsten Kapiteln deutscher Geschichte Menschen wieder in Frieden und Freundschaft zusammenleben können.
Thomas Hasel / DW
12. Mai 2015
EINE THEATERSCHULE IN TEL AVIV (DEUTSCHLANDRADIO KULTUR)
Tel Aviv ist das israelische Pendant zum kulturell experimentierfreudigen Berlin. Auch deshalb bieten das Performing Arts Studio von Yoram Loewenstein und die Ernst-Busch-Hochschule für Schauspielkunst gemeinsam Workshops an.
Sigrid Brinkmann
11. Mai 2015
WORAN MAN EINEN JUDEN ERKENNEN KANN
Die "Rassenlehren" des 19. Jahrhunderts führten in ihrer Politisierung in der NS-Ideologie zum Holocaust. Sie beruhten auf physiognomischen Untersuchungen, die anhand äußerer Erscheinungsmerkmale mindere und priviligierte "Rassen" unterschieden. Studierende der Schauspielschule Ernst Busch untersuchen in der Inszenierung "Woran man einen Juden erkennen kann" historische Dokumente auf ihren antisemitischen Gehalt.
Berliner Morgenpost
5. Apr. 2015
TAUSEND RÄTSEL UND KEINE LÖSUNG (ARTOSCRIPT)
Aus dem bat-Studiotheater der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" ist über die Realisierung einer Textcollage mit Revuecharakter zu berichten, die Noam Brusilovsky kreiert hat, Regiestudent im 3. Studienjahr. Mit seinem 95minütigen Crahskurs in jüdischer Wesensart umschifft er geschickt die Klippen uferloser Ausführlichkeit wie auch grüblerischer Wehklage und gibt der nach wie vor heiklen Thematik anschauliche Gestalt in farbiger Skizzierung.
Horst Rödiger
1. Apr. 2015
WORAN MAN EINEN JUDEN ERKENNEN KANN
האם אדם נולד לגוף יהודי או שהוא יוצר אותו? מהם האמצעים הפלסטיים ומהם האמצעים השיחניים דרכם נוצר הגוף? עד כמה יצירה של גוף פוליטי תלויה בשפה ובפעולות דיבור? האם בבעלותו של היהודי גוף פרטי או גוף קולקטיבי? האם הגוף הזה בר שינוי? האם הוא מסמן בלתי רצוי עבור זהות קולקטיבית שעדיף היה להיפטר ממנו ויפה שעת אחת קודם? כיצד הגוף הזה עובר אינסטרומנטליזציה על ידי לא-יהודים ועל ידי היהודים עצמם?
Spitz
30. März 2015
VORSCHAU: WAS ERREICHT DER MÄRZ?
Woran erkennt man einen Juden? Fragen die 3. und 4. Studiengänge der HfS Ernst Busch am 31.3. im BAT. Das Foto zum Stück zeigt eine Einhorn-Maske, die die antisemitische Erfindung der jüdischen Nase persifliert. Mit Texten von Max Nordau u.a. nähert sich die Inszenierung aber noch von einer anderen Seite dem Thema Antisemitismus und jüdische Identität an, nämlich vom jüdischen Ideal des Muskeljuden im Zusammenhang der Lebensreformbewegung um die Jahrhundertwende.
UNRUHE IM OBERRANG
13. März 2015